„… Die größte Belohnung für uns, die die Kinder besuchen und ihnen helfen, ist das Licht, der kleine Funke Freude in ihren unschuldigen und reinen Augen!“
In fußläufiger Entfernung vom Kloster der hl. Elisabeth, befindet sich ein Heim für Kinder mit geistigen und körperlichen Besonderheiten. Die Einrichtung beherbergt ungefähr zweihundert Kinder. Viele von ihnen sind Waisen, denen die elterlichen Liebe, Fürsorge und Aufmerksamkeit vorbehalten sind. Sie erleiden in ihrem kurzen Leben sehr viel Schmerz. Es ist kurz, weil Kinder mit Besonderheiten durchschnittlich 25-30 Jahre lang leben.
Die Pflegekinder, die im Heim leben, sind sehr unterschiedlich – jeder mit seiner eigenen Geschichte, seinem eigenen Schicksal. Viele von ihnen können sich nicht ohne fremde Hilfe bewegen und sind praktisch ihr ganzes Leben lang bettlägerig, ohne der Möglichkeit, die sie umschließende Welt zu sehen. Üblicherweise wird mehreren Kindern eine Pflegerin zugeteilt, die einfach nicht genug Zeit dafür hat, um die Wärme und liebvolle Pflege zu spenden, die jedes Kind nötig hat, besonders eins, das krank ist. Aber gibt es so etwas wie genug Liebe?
Das Kloster unterstützt und besucht das Heim schon seit mehr als zehn Jahren, was einen Teil seines sozialen Dienstes ausmacht. Die Brüder und Schwestern der Barmherzigkeit, Nonnen und Laien kommen zu den Kindern, um ihnen die Liebe und Pflege zu geben, an denen es ihnen so strak mangelt. Sie gehen mit ihnen auch in den Park, an den Teich, in die Botanischen Gärten und am wichtigsten, zur Kirche, wo die Kinder an der heiligen Liturgie und anderen Gottesdiensten teilnehmen können. Die Kapelle wurde speziell für die jungen Bewohner des Heimes errichtet, mit der Unterstützung zahlreicher Spenden und Gaben, welche die Kirche für die Kinder ermöglichten.
Sie sollten sehen, wie die Augen der Kinder sich mit Freude füllen, wenn sie auf ihren gewöhnlichen Ausflug hinter die Mauern des Internats gehen! Ich erinnere mich an den 1. September vor einigen Jahren, als wir die Kinder in den Hauptpark der Stadt begleiteten. Das Wetter war perfekt, es war sonnig und alle waren glücklich. Plötzlich sagte zu mir eins der Kinder mit einer ernsten Stimme: „Ah, der September ist da, auf Wiedersehen Sommer!“
„Aber warum? Der Winter wird schon bald kommen, dann das Neujahrsfest und dann die Geburt Christi“, antwortete ich.
„Nein, Winter heißt, dass wir immer drin bleiben müssen, umschlossen von vier Wänden, ohne der Möglichkeit rauszukommen und irgendwohin zu gehen.“
Es schein nicht sehr schwer zu sein, ein paar Stunden am Wochenende darauf zu verwenden, mit den Kindern an den Teich zu gehen oder einen Spaziergang in der Stadt zu unternehmen. Für sie ist es das beste Geschenk, das man ihnen machen kann! Ich erinnere mich, wie eines der Waisenkinder, das bettlägerig war, an seinem Geburtstag durch die Stadt gefahren wurde. Es war das erste Mal, als er etwas anderes außer den vier Wänden seine Zimmers sah.
Die größte Belohnung für uns, die die Kinder besuchen und ihnen helfen, ist das Licht, der kleine Funke Freude in ihren unschuldigen und reinen Augen!
Das Kloster unterstützt ein paar laufende Projekte. Eins von ihnen heißt „Kleine Bienen“. Es ist ein Kindertheater, in dem die Kinder nicht nur Zuschauer, sondern auch aktive Teilnehmer und Schauspieler sind.
Des Weiteren gibt es die künstlerischen Workshops, in denen Schwestern des Klosters gemeinsam mit den kranken Kindern nähen, zeichnen und an anderen künstlerischen und handwerklichen Projekten teilnehmen. In den Galerien der Stadt finden gelegentlich Ausstellungen der Kunstwerke der Kinder statt. Solche Ausstellungen tragen dazu bei, die Aufmerksamkeit auf das Leben im Heim und die Schwierigkeiten, mit denen die Kinder mit Besonderheiten täglich konfrontiert werden, zu lenken.
Ein weiteres Projekt heißt „Mach mit“. Dieses Projekt – ein inklusives Filmstudio – erlaubt es den kranken und besonderen Kindern mit gesunden Kindern aus der ganzen Stadt, die Eltern haben, zu kontaktieren. Sie malen gemeinsam und erschaffen Zeichentrickfilme. In der Tat hat ein solcher Zeichentrickfilm internationale Anerkennung gefunden und Preise gewonnen.
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