Heute besuchen wir das Frauen – Resozialisierungszentrum des Klosters, das Frauen ohne Hoffnung und Perspektive neue Kraft sowie Motivation schenkt, sich eigenverantwortlich eine Lebensgrundlage zu schaffen oder um Energie und Lebensfreude zu schöpfen. Es ist ein Ort der Stille und zugleich regen Betriebsamkeit, doch ohne die Hetze des hauptstädtischen Alltag. Die Jüngeren wagten in Minsk einen Neuanfang und geblieben sind die älteren, gebrechlichen Schwestern.
Die Geschichte dieses besonderen Ortes begann mit einer Katastrophe. Am Vorabend der Übergabe des Geländes an unser Kloster und unsere Schwesternschaft brannte die auf dem Gelände befindliche Holzkirche bis aufs Fundament nieder. Erhalten blieb das gemauerte Kellergeschoss, indem die nächsten zwölf Jahre Gottesdienste, insbesondere die Göttliche Liturgie gefeiert wurden. Die Vision von Vater Andrej steckte alle an und mit Geduld, Gebet und festem Glauben an diese heilige Sache entstand über die Jahre hinweg ein neues Gotteshaus.
Am 23. September 2023 wurde es von Metropolit Weniamin von Minsk und Saslawl, dem Exarch des Patriarchen von Moskau für ganz Belarus feierlich geweiht. Der Beginn dieser Zeremonie ist die Altarweihe, die Salbung und die Einbringung der heiligen Reliquien auf dem Altar. Denn wie zu Urzeiten des Christentums feiern wir die Göttliche Liturgie auf den Gebeinen der Heiligen Märtyrer und Väter unserer Kirche.
Nach dem feierlichen Gottesdienst luden die Bewohnerinnen des Frauen-Klosterhofes alle Anwesenden zu einem Picknick im Freien ein, um ihre Freude über dieses Ereignis mit ihnen zu teilen. Dabei konnten sich die Besucher mit dem weit läufigen Gelände vertraut machen
Neben der Sorge um die körperliche und geistige Gesundheit steht für uns das seelische Wohl der Schwestern des Klosterhofes an erster Stelle und dies ist nicht zuletzt der Grund für den Bau der Kirche als geistliches Zentrum, als seelische Heilungsanstalt auf dem Gelände des Klosterhofes gewesen.