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Die Ikonenmalerei-Werkstatt — Wie Es Begann

Es ist ein lebhafter Herbstmorgen. Zwei Minuten vor neun hält ein überfüllter Stadtbus an der Bushaltestelle in der Nähe des Klosters der Heiligen Elisabeth. Es ist mitten in der Stoßzeit. Alle beeilen sich zur Arbeit. Aber einige von der Menge sind darum eifrig bemüht. Sie eilen allen voran in Richtung nach dem Kloster. „Vorsichtig, Tatjana! Brich dir die Schuhabsätze nicht ab!“, scherzt ein Bruder, der ebenfalls in Eile ist. Eine andere Schwester ist besorgt: „Wo ist mein Kopftuch? Habe ich es zu Hause liegen lassen? Nimm es schnell raus!“ Viele kommen zur Arbeit zu spät, aber nur die Ikonenmaler sind in Eile, um pünktlich zu sein. Sie haben einen disziplinierten und anspruchsvollen Leiter, Vater Sergej, der immer verärgert ist, wenn sich seine Mitarbeiter verspäten. Der Arbeitstag in der Werkstatt beginnt um neun Uhr, wenn alle den Kanon auf den Heiligen Andrei Rubljow vorlesen. Wenn sie Besucher begrüßen und ihnen die Werkstatt vorführen, sagen die Schwestern immer: „Der Tag eines Ikonenmalers beginnt mit einem Gebet“. Und sie haben recht. Die Tür der Werkstatt lässt sich ab und zu öffnen und schließen, wenn die Ikonenmaler hingehen, um Troparien zu singen und Irmosen zu lesen.

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Die Sonntagsschule – ein Tag im Leben

Auf der zweiten Etage der Schule betreten wir die neben den Klassenräumen befindliche Kapelle. Ihre Tür steht immer offen. Unter der großen Ikone mit der Darstellung des Herrn Jesus Christus hängt ein Lampion. Daneben sind ein Kreuz und ein Evangelium. Wir treten hinein. Wir werden von der Nonne und gleichzeitig der Direktorin der Sonntagsschule Galina (Schpakowa) begleitet.

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Der 1. September in unserer Schule

Hier in Belarus beginnt das neue Schuljahr immer am ersten September.  Dieses Jahr war keine Ausnahme. Wir freuen uns Ihnen mitzuteilen, dass die Schüler den ersten Schultag diese Woche gefeiert und mit dem Lernen angefangen haben. Aufgeregter ist die Tatsache, dass wir noch neue Schüler in der Ichthys Familie aufgenommen haben.

Ohne Ihre Hilfe wäre das unmöglich!

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Vielen Dank für Ihre Hilfe! Das haben Sie für uns getan

Der Advent, die vorweihnachtliche Fastenzeit, und schließlich die Geburt des Erlösers selbst ist eine besondere Zeit. Jeder Christ lebt in und mit der Vorfreude… Wieder und wieder erleben wir die biblischen Ereignisse. Wir bemühen uns, uns zu reinigen und in der Fastenzeit besser zu werden, wir suchen den wegweisenden Stern in unserem alltäglichen Leben und wie die kleinen Kinder erwarten wir ein Wunder.

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Bedingungslose Liebe

Aber manchmal passiert auch etwas anderes. Du siehst zum ersten Mal einen Menschen, du umarmst ihn, du spürst seine Offenherzigkeit in seinen Augen und fühlst, dass er dein Herz gestohlen hat. Und es ist gut, dass er es stahl. Es tut dir gar nicht leid, es ist nicht schrecklich. In dieser einzigartigen Begegnung liegt eine solche Leichtigkeit, eine solche Wärme. Letztendlich füllt sich die Leere des geschäftigen Alltags mit etwas Lichtem und Tiefem. MAN LIEBT DICH – ohne Bedingungen und Vorbehalte. Einfach so. Weil DU DA BIST, weil DU VON NÖTEN BIST.

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Die Kirche des Hl. Johannes von Shanghai und San Francisco wurde eingeweiht!

Wenn man auf der Minsker Ringautobahn, die die Stadt umschließt, fährt, bemerkt man eine in der Ferne befindliche Kuppel. Das ist die neue Kirche zu Ehren des Hl. Johannes von Shanghai und San Francisco auf dem Territorium des Klosters der Hl. Elisabeth. Das Kloster übernimmt seit 25 Jahren karitative Aufgaben im Wissenschaftszentrum für angewandte Medizin auf dem Gebiet der psychischen Gesundheit, dass sich nebenan befindet. Und jetzt steht dort die Kirche als Verbindungsglied zwischen dem Krankenhaus auf der einen Seite und dem Kloster auf der anderen. Die Kirche wurde gerade auf diesem Territorium für solche Menschen gebaut, die sich zur Behandlung in eben diesem Zentrum befinden, einem der größten psychiatrischen Krankenhäuser Europas, in dem einige tausend Menschen Aufnahme finden. Continue reading „Die Kirche des Hl. Johannes von Shanghai und San Francisco wurde eingeweiht!“

Eine Chance für einen Wohnungslosen: wie in Lysaja Gora verlorene Menschen gerettet werden

In der Winterzeit versammeln sich auf dem Bauernhof, der rund 30 km von Minsk entfernt ist, etwa 200 Männer, Alkoholiker oder Obdachlose, die von einigen Schwestern des Klosters der Hl. Elisabeth betreut werden.

Ich fühle, dass ich nicht zu recht komme, bekennt Schwester Johanna, einer der Nonnen des Klosters der Hl. Elisabeth. Ihre Gehorsamsaufgabe erfüllt sie in Lysaja Gora – auf dem Klosterhof 30 km von Minsk entfernt. Hierher kommen Männer, die sich in einer schwierigen Situation befinden, Obdachlose, Alkoholiker, zusammenfassend gesagt, Leute, die sich durch das Leben verloren haben. Continue reading „Eine Chance für einen Wohnungslosen: wie in Lysaja Gora verlorene Menschen gerettet werden“