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Eine Chance für einen Wohnungslosen: wie in Lysaja Gora verlorene Menschen gerettet werden

In der Winterzeit versammeln sich auf dem Bauernhof, der rund 30 km von Minsk entfernt ist, etwa 200 Männer, Alkoholiker oder Obdachlose, die von einigen Schwestern des Klosters der Hl. Elisabeth betreut werden.

Ich fühle, dass ich nicht zu recht komme, bekennt Schwester Johanna, einer der Nonnen des Klosters der Hl. Elisabeth. Ihre Gehorsamsaufgabe erfüllt sie in Lysaja Gora – auf dem Klosterhof 30 km von Minsk entfernt. Hierher kommen Männer, die sich in einer schwierigen Situation befinden, Obdachlose, Alkoholiker, zusammenfassend gesagt, Leute, die sich durch das Leben verloren haben. Continue reading „Eine Chance für einen Wohnungslosen: wie in Lysaja Gora verlorene Menschen gerettet werden“

Die besonderen Tage

Im Leben eines jeden Menschen gibt es besondere Tage. Oft sind es Feste. Im Winter warten die Christen zum Beispiel auf Weihnachten, im Frühling auf Ostern, die Auferstehung Christi. Und was kann man an einem normalen Donnerstag oder Freitag zelebrieren. Wir wissen einfach, dass diese Tage kommen, und das macht sie nicht besonders. Jedoch sind diese Wochentage für die Bewohner des psychoneurologischen Heimes Nr. 3 im Minsker Bezirk Nowinki etwas Außergewöhnliches, denn an diesen Tagen kommen die Schwestern vom Kloster der Heiligen Elisabeth auf Besuch. Am Donnerstag wird eine Andacht gehalten und am Freitag die Göttliche Liturgie gefeiert. Und man kann mit den Schwestern einfach Alltagssachen besprechen, die für die Bewohner in diesem Moment die wichtigsten auf der Welt sind. Dann werden sie unvermeidlich fragen, wann das nächste Theaterstück kommt, obwohl dieses gerade vor ein paar Tagen aufgeführt worden ist.

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Projekt: Bau einer Reithalle für Hippotherapie

Projektziel

  • Bau einer Reithalle zum Durchführen der Hippotherapie unabhängig von Wetterbedingungen

  • Rehabilitation und Verbesserung des allgemeinen psychischen und physischen Zustandes der behinderten Kinder und Erwachsene.

  • Sozialisierung der behinderten Kinder und Menschen mit eingeschränkten Kompetenzen

  • Sozialisierung der Bewohner der Integrationsstätte für Männer durch ihre Einbeziehung in die Pferdepflege und Hilfe während der tiergestützten Therapie

Zielgruppe:

  • Kinder mit psychoneurologischen Störungen von Internaten

  • Kinder aus städtischen Kinderhäusern mit diversen Störungen

  • Behinderte Erwachsene aus anderen Internaten und Einrichtungen der Republik Belarus

Antragsteller

Schwesternkloster der Heiligen Elisabeth, Minsk, Diözese Minsk, Belarussische Orthodoxe Kirche

Kurzbeschreibung des Projektes

1999 wurde am Rande der Stadt Minsk das Schwesternkloster der Hl. Elisabeth gegründet. Das Kloster ist schnell gewachsen und zählt derzeit 124 Klosterschwestern und 350 Schwestern der Barmherzigkeit. Nach dem Vorbild unserer himmlischen Fürsprecherin, der Großfürstin Elisabeth von Russland, kümmert sich die Gemeinschaft um kranke und bedürftige Menschen. Die Klosterschwestern und Schwestern der Barmherzigkeit betreuen Bewohnerinnen und Bewohner der staatlichen Heime für behinderte Kinder und Erwachsene nahe dem Klostergelände, Patienten und Patientinnen des größten psychiatrischen Krankenhauses des Landes, des Forschungsinstituts für Lungenerkrankungen und vieler städtischen Krankenhäuser. Das Kloster führt auf eigene Kosten zwei Integrationsstätten, wo Menschen von den belastenden Lebenssituationen Zuflucht finden.

Das Kloster stellt keine kommerzielle Organisation dar, die keine staatliche Unterstützung bekommt und ihre Tätigkeit aus Spenden finanziert.

Durchführungsort:

Zur vielseitigen Unterstützung der hilfebedürftigen Menschen wurde 30km von Minsk eine Integrationsstätte errichtet, in der 250 Obdachlose und Menschen von belastenden Lebenssituationen Zuflucht finden (Obdachlose, Alkohol-und Drogensüchtigen, Strafentlassene).

Sie arbeiten in der Landwirtschaft, züchten Klein-und Großvieh, bauen diverse Pflanzen an und werden in verschiedenen Werkstätten eingesetzt. Jeder Beschäftigung gehen sie mit Gebet nach. So können sie zum normalen Leben zurückkehren.

Als die Pferde in die Integrationsstätte gebracht wurden, haben die Schwestern entschieden, die Pferdetherapie für schwerbehinderte Kinder und Erwachsene mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems und des Stütz-und Bewegungsapparates zu organisieren. Der Leiter des Internats hat diese Initiative aktiv unterstützt und hilft bei der Durchführung bzw. Realisierung des Projektes. Momentan wohnen im Internat 123 behinderte Kinder.

Zur Verbesserung des psychologischen und emotionalen Zustandes sowie physischen Entwicklung der behinderten Kinder und Erwachsene ist die Hippotherapie als eine besonders wirksame Heilmethode empfohlen. Sie wirkt sich nicht nur positiv auf den gesundheitlichen Zustand der betroffenen Menschen aus, sondern fördert auch ihre soziale und kognitive Integration in die Gesellschaft.

Darüber hinaus ist für kranke Kinder und Erwachsene, die sich in einem geschlossenen Lebensraum aufhalten, das Verlassen von „vier Wänden“, die Teilhabe am Leben und die Kommunikation mit Tieren äußerst wichtig. Sie geben ihnen die Möglichkeit, sich in die Gesellschaft einzubringen, die Aufmerksamkeit zu gewinnen und somit sich inspiriert und nützlich zu fühlen.

Das zeigt uns allen, dass die reguläre Pferdetherapie unabhängig von Wetterbedingungen eine wichtige Rolle spielt.

Zur Bau der Reithalle für reguläre Pferdetherapiestunden für behinderte Kinder und Erwachsene, die in psychoneurologischen Internaten und Kinderhäusern wohnen, brauchen wir insgesamt 144.200,- € (Aufstellung einer bespannten Metallkonstruktion, Gründung/Legung des Fundamentes und Wasserleitung, Stromzufuhr und Montage, Vorbereitung des Reitbodens).

Wir würden uns sehr freuen und wären Ihnen für jegliche Unterstützung im Projekt „Bau einer Reithalle für Hippotherapie“ dankbar! Wir sind offen für die weitere Zusammenarbeit.

Bei möglichen Fragen stehen wir Ihnen zur Verfügung!

Ohne große Worte (drei Kapitel aus dem Leben des Pflegedienstes)

 

Im Juli 2017 vergingen drei Jahre, seitdem auf Segen des Beichtvaters des Klosters der Hl. Elisabeth, Erzpriester Andrej Lemeschonok, ein Pflegedienst eröffnet wurde.

Anna Kowalewskaja, die die letzten drei Jahre den Pflegedienst leitete, gemeinsam mit den anderen Freiwilligen, die den Weg dieses schweren Dienstes einschlugen, mussten vieles lernen. Und nicht nur in Minsk – für die notwendigen medizinischen Kenntnisse und speziellen Fertigkeiten besuchten sie Fachkurse in Moskau und St. Petersburg. Denn das Mitleidsgefühl allein reicht nicht aus! Jeder Tag am Bett eines Liegekranken ist eine Prüfung in Nächstenliebe und der Beständigkeit darin. Und Schönes gibt es da nicht vieles. Die Menschen, die in den Pflegedienst gekommen sind, waren bisher in ganz anderen Bereichen tätig. Unter ihnen gibt es Buchhalterinnen, Lehrerinnen, Kauffrauen, Psychologinnen, Mathematikerin, Radiophysikerin, Managerin, Choreographin, Konstrukteurin, Schlosser, Computertechniker und sogar eine Maniküre-Spezialistin. Jetzt verbindet sie eine gemeinsame Sache. Jede Woche treffen sie sich, um die aktuellen Fragen zu besprechen, Erfahrungen zu teilen und zu beten. Bei diesen Treffen hört man verschiedene Geschichten …  

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Hilfe für die Kinder mit geistigen und körperlichen Besonderheiten: Gibt es so etwas wie genug Liebe?

„… Die größte Belohnung für uns, die die Kinder besuchen und ihnen helfen, ist das Licht, der kleine Funke Freude in ihren unschuldigen und reinen Augen!“

In fußläufiger Entfernung vom Kloster der hl. Elisabeth, befindet sich ein Heim für Kinder mit geistigen und körperlichen Besonderheiten. Die Einrichtung beherbergt ungefähr zweihundert Kinder. Viele von ihnen sind Waisen, denen die elterlichen Liebe, Fürsorge und Aufmerksamkeit vorbehalten sind. Sie erleiden in ihrem kurzen Leben sehr viel Schmerz. Es ist kurz, weil Kinder mit Besonderheiten durchschnittlich 25-30 Jahre lang leben.

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Das Internat für Kinder mit Besonderheiten

„Ein Kind entweder weint oder lacht, und es tut das mit seinem ganzen Wesen.“

Hl. Johannes von Shanghai und San Francisco

Das Internat für Kinder mit Besonderheiten befindet sich in der Nähe des Klosters der hl. Elisabeth. Die Kinder, die dort leben, sind nicht fähig, für sich selbst zu sorgen und viele können sich nicht ohne die Hilfe von anderen bewegen. Die Schwestern des Klosters nennen sie „kleine Märtyrer“. Sie haben verschiedene Diagnosen, vom Down-Syndrom und dem Geburtstrauma zu angeborenen körperlichen Defekten und den hinzukommenden Erkrankungen innerer Organe. Ungefähr zweihundert Kinder, die Mehrheit von denen Waisen sind, leben in diesem Internat permanent.

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Das Integrationszentrum für Frauen

Der Oktober hat begonnen. Es ist ein warmer Tag und die Wolken haben sich bis zum Mittag verzogen. Alles ist ruhig und sonnig im Integrationszentrum für Frauen des Klosters der hl. Elisabeth. Der goldene Herbst ist in voller Blüte: Der Wind setzt die Blätter der schönen Birken ständig in Bewegung; die Dahlien, Ringelblumen und Astern blühen. Die Früchte dieser Erntesession – rote Äpfel, blaue Trauben und orangene Kürbisse, erfreuen das Auge und das Herz.

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Das Integrationszentrum für Männer

Was folgt, ist ein Auszug aus unserem Buch über das Zentrum und die Leute, die darin leben:

„Dieser Ort kann verschiedene Namen tragen: ein Klostergut des Klosters, eine soziale Familie, Experimentierfeld … Es hängt davon ab, wie man ihn betrachtet. Die Nonnen des Klosters der hl. Elisabeth sind sich sicher, dass es ein Ort ist, an dem Gott verweilt, ein Ort, den Er dazu auserwählt hat, um Seinen verlorenen und verlassenen Kindern eine Unterkunft zu geben.

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